ich möchte gerne Klettern, aber ist das nicht sehr gefährlich?
Wie risikoreich ist Klettern?
Eine besondere Qualität des Kletterns liegt in seinem ausgeprägten Ernstcharakter. Wer irgendwo hinaufsteigt, kann - wenn er nicht aufpaßt - auch hinunterfallen.
Das bedeuted ein großes Maß an Verantwortung für den Ausübenden und seinen sichernden Partner.
aus der homepage des österreichischen Alpenvereins
"Sicher Klettern" ist eine permanente Aufgabe, die keine Auszeit kennt. Selbst dann, wenn man immer alles richtig macht und keine Fehler begeht: die vielzitierte Portion Bergsteigerglück gehört immer noch dazu!
Diese Unterseite von "alpines-klettern" wendet sich in erster Linie an Novizen oder wenig erfahrene Kletterer (was Vorbehalte gegen "erfahrene Kletterer" nicht ausschließt...).
Ein zu leistender Spagat besteht darin, die Begeisterung am Klettern zu fördern, nicht in einem Meer von Bedenken zu ersäufen. Und zugleich den Blick für die Gefahr zu öffnen, zu schärfen und Abscheu gegenüber Leichtfertigkeit in all ihren Spielarten zu entwickeln...
Lernst du Schach oder lernst du Golf, so wird es sich in der Regel als nützlich erweisen, auf Ratschläge deines Lehrers oder erfahrener Spieler zu hören. Beim Klettern ist das genauso, bei ganz anderen Konsequenzen: | befolgst du im Schach, beim Golf einen Rat und er war schlecht, verlierst du womöglich das Spiel. Im Klettern ist der Einsatz Gesundheit oder Leben, richtiger gesagt Deine Gesundheit, Dein Leben. |
Soll man einem Rat, einer Lehre blind vertrauen? | |
Nein, natürlich niemals! Du mußt deine wichtigsten Mittel gegen schlechte Ratschläge auspacken, sie lauten "Mißtrauen" und "eigene Einsicht". Glaube nichts, hinterfrage alles, bringe langjährige Kletterer zur Verzweiflung. Vielleicht bringt dir das hinter vorgehaltener Hand gelegentlich ein "mei, DER wieder" ein. Doch dein Nachbohren, Nicht-Zufriedensein, all das erhöht deine Lebenserwartung. Und glaube ja nicht, du wärst irgendwann "sicher unterwegs" - das wäre dein Anfang vom Ende. Möglichst viele Risiken vorzeitig erkennen und ihnen ausweichen, wenn es geht. Oder in gefährlichen Situationen mit höchster Konzentration handeln: |
mehr kannst du nicht erreichen. "Sicher", also völlige Abwesenheit von Gefahr, das ist Klettern nie... Der Spagat, von dem weiter oben die Rede war, ist nicht die Aufgabe deines Lehrers oder klettererfahrener Freunde, er ist in erster Linie DEIN Spagat! Folgerichtig ist das Eigenverständnis hier auf der Seite, nur Anregungen, Beiträge zu "Sicher Klettern" liefern zu können. Als Beginn werden die Skripte zu einigen Kursen, wie sie in der Kletterhalle Peißenberg abgehalten werden, online verfügbar gemacht. |
Eine Sonderform der Grundkurse im Hallenklettern stellen die "Eltern-Kind-Kurse" dar. Inhaltlich gesehen sind sie durch die oben vorgestellten Hallenskripte komplett abgedeckt. Eltern werden so zu Kletterpartnern ihrer Kinder, könnte man sagen. |
Doch das ist zu wenig: Eltern müssen in weit höherem Maß auf Fehlervermeidung achten, Tips und Zuspruch geben und letztlich über die reine Sicherungsfunktion hinaus zum personal trainer ihrer Kinder werden. |
Beim Klettern am Fels steigen die Vielfalt der Bewegung, die Vielfalt und Intensität der Eindrücke gegenüber dem Klettern in der Halle um ein Vielfaches an. Zugleich wird sicherheitsrelevantes Verhalten und Können des Kletterers in weit höherem Maß gefordert, von den psychischen Anforderungen ganz zu schweigen. |
All das in voller Breite vermitteln zu wollen übersteigt die Möglichkeiten eines Kurses bei weitem. Es folgen ergänzend einige Punkte ohne Anspruch auf Vollständigkeit, besonders gedacht für Neulinge in Sachen Fels. |
Über die vorgestellten Kursskripte und Artikel hinaus gehören zum Pflichtprogramm sicherheitsorientierter Berggeher beispielsweise die Buchreihe "Alpinlehrplan..." des DAV oder "Risiko in Fels und Eis" von Pit Schubert. | Hinweisen möchte ich auch auf die Zeitschrift "Berg und Steigen", die sich dem ausschließlichen Ziel verschrieben hat, alpine Gefahren zu erkennen und zu reduzieren. |