Peißenberger Kletterer
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Große Zinne, Sextener Dolomiten Schüsselkarspitze, Wetterstein Wie immer, so notierte Konni auch die Kletterrouten unseres Ausflugs an jenem 15. April in sein Tourenbuch. "Burschlwand, Pensionistenweg mit Laura", mit diesem Eintrag endete das Buch - bis auf die letzte Seite gefüllt. Über die Jahre war es das mittlerweile 24-ste Tourenbuch. Wenn Konni das nächste Mal vom Klettern zurück kommen würde, müßte er ein Neues beginnen, das dann 25-ste, sozusagen sein Jubiläumsbuch. " |
Oft geht es ja so: man begegnet sich, freundet sich an, und irgendwann später bleiben nur Erinnerungen. Bei Konni ist das jetzt traurigerweise so ähnlich. Ich kann nicht mehr sagen, bei welcher Gelegenheit wir uns kennengelernt haben - es wird wohl irgendwann in der Halle gewesen sein. Worüber wir später noch öfter gelacht haben, war unsere erste Nicht-Begegnung. "Und mein Name ist wirklich keinem eingefallen?" - "Nein, Konni, dich hat niemand genannt". Philipp/Flamm, Moderne Zeiten, Walkerpfeiler, Locker vom Hocker, Salathe, die deutsche Erstbesteigung der Annapurna - es ist müßig, die größten, gefährlichsten oder schwierigsten Routen Konni's hier auflisten zu wollen. Aber daß bei meiner Frage niemand auf seinen Namen kam - es war einfach wirklich zum Lachen. Im Gegenzug war Konni wegen seiner Erfahrung und seiner leutseligen Art äußerst beliebt bei allen, den Jungen und den schon bissl älteren... mit Laura hatte ich für Mittwoch nach Ostern ausgemacht klettern zu gehen. Martin wollte auch mit und so sinnierten wir über eine vierte Person. Konni? Natürlich - Konni! Natürlich hatte Konni Zeit, zumal das Wetter einen letzten schönen Frühlingstag versprach. Am nächsten Morgen holte ich alle ab und wir fuhren wieder einmal an die Burschlwand bei Landeck. Konni und Laura gingen zunächst die "Donna Dolores" - die vielleicht schönste Route an der Wand und als zweite Tour den "Pensionistenweg". Konni brachte auch noch eine Brotzeit, er zeigte mir ein Stück Fels aus dem Gritstone und holte dann sein jüngstes Beutestück, einen eisenharten Brocken Sandstein von seiner Australienreise im vergangenen Winter. Er erzählte dieses und jenes und natürlich blieb es auch nicht bei einem Weißbier. Konni stutzte kurz, und dann war zu merken, daß auch bei ihm ein Punkt berührt war, der ihn offensichtlich öfter schon beschäftigt und beunruhigt hatte. "Gerade für alle unsere Jungen - einen solchen Kurs würde ich sofort machen." Daß es ganz anders kam, läßt uns alle traurig und betroffen zurück. |
Als Andrea und ich im Sommer 2010 die Route "Tears in Heaven" zum Andenken an Magdalena fertiggestellt hatten, war eines längst klar: es muß auch eine entsprechende Tour für Konni geben.
Nur war das im Fall von Konni sehr viel schwieriger: ein so erfahrener und überregional bekannter Bergsteiger kann nicht mit "irgendeiner" Route bedacht werden. Es müssen dann schon "sehr schwer" und "sehr schön" zusammentreffen. Und so etwas will erst gefunden sein!
Die "Schwarze Wand" oberhalb der Höllentalangerhütte zählt zu den schwierigsten Wänden im Wetterstein und im weiten Umkreis. Die Felsqualität dort ist von der Kategorie "Traumfels".
Franz Wagner und mir gelang nach Vorarbeiten in 2014, 2015 und 2016 im August 2018 die Fertigstellung einer Neutour im rechten Wandteil, die wir dem Andenken an Konni widmen.
Der Routenname stand im Grund bereits fest, bevor wir das erste Mal ins Höllental hochliefen: Konni's 25stes Tourenbuch, eben "das Jubliläumsbuch", das Buch, das nie geschrieben weil nie begonnen wurde - das sollte den Namen der Tour hergeben.
Ausführlicher nachzulesen hier: