Juli 2011
Kanada-Trip
Nachdem aber Fabi und Betti im Jahr zuvor richtig begeistert von der Gegend waren und ich dank unserer Kanada-Emigrantin Steffi zudem ja auch vor Ort schon jemanden kannte, hab' ich einfach einen Flug gebucht und mich im Juni auf den Weg nach Vancouver und anschließend ins 60km weiter nördlich gelegene Squamish gemacht. Die Partnersuche hat sich dann als völlig unkompliziert erwiesen: motivierte Kletterpartner gab's im Campground genügend und schnell habe ich eine Gruppe aus Quebec gefunden, alle etwa auf meinem Niveau unterwegs und ein wirklich sympathischer Haufen. Das Hauptproblem in Squamish ist sicher das Wetter - nicht ohne Grund wuchert auf jeder nicht komplett senkrechten Fläche sattgrüner Regenwald. Es waren dann aber doch jede Menge trockener Tage dabei und ich konnte u.A. mit Steffi den Klassiker "Grand Wall", 10SL/5.11a A0 (also etwa 7+), mit den genialen Risslängen am Als nächstes war mit den Jungs aus Quebec Ab dem Band in Wandmitte bietet die Tour dann saugute, extrem technische und anhaltend schwere Wandkletterei an feinen Quarzadern in der ansonsten glatten Granitwand - und einige Riesenschuppen, die so dünn sind, dass sie sich unter Belastung verbiegen und seltsame Geräusche von sich geben. Ein Fingerriss im 9. Grad 250m über dem Camp: wir haben's uns dann nur im Toprope getraut ;-) In "The Calling" 6SL, 5.12a (8+) an den North Walls findet sich eine perfekte Rissverschneidung, völlig glatt und 40m lang… Für sich genommen ist hier wohl kein Zug schwerer als 6, aber als ich am Stand der Länge ankomme bin ich für den Rest des Tages erstmal bedient. Nach der leichten aber netten Die Mehrseillängentouren verlaufen alle am "Chief", einer bis zu 600m hohen, in mehrere Teile gegliederten Wand direkt über Squamish und dem Campground. Rundherum gibt es aber auch viele kleinere Wände mit cleanen Einseillängentouren und sogar einige Sportklettergebiete. Im Wald rund ums Camp liegen unzählige Boulderblöcke, sogar ich als eher-Nicht-Boulderer war da immer wieder gerne unterwegs. Auch wenn man am Anfang doch ziemlich zu beißen hat, die Boulder sind fast alle sehr technisch und richtige Griffe sind eher die Ausnahme als die Regel. Meistens patscht man sich stattdessen an großen runden Eiern mehr oder weniger verzweifelt hoch und weiß nicht wieso alle anderen - naja vor allem die Steffi ;-) da scheinbar mühelos kleben bleiben… Auch wenn Squamish eher ein Kaff ist, kann man seine Ruhetage doch ganz gut 'rumbringen: es gibt ein günstiges Schwimmbad mit Whirlpool und warmer Dusche, eine Bücherei und viele Möglichkeiten zum Wandern. Wo man auch mit etwas Glück (oder Pech) im Urwald rund um den "Chief" auf Bären, Berglöwen, Kolibris usw. treffen kann. Nach fast einer Woche Regen war ich dann aber am Ende doch froh, als ich mich wieder auf den Heimweg machen musste. Um daheim festzustellen, dass das Wetter hier sicher nicht besser als in Kanada war! Grüße, |
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