04. Januar 2010
Mittenwalder Höhenweg

Im Winter gilt er jedoch als ernst zu nehmendes Ziel.
Wir sind um 09:00 mit der ersten Gondel der Karwendelbahn zur Bergstation gefahren. Laut Gondelwart haben es schon zwei Seilschaften vor uns versucht, die beide aber wieder umgedreht sind. Wir gingen den Panoramarundweg hoch, passierten die Grenze und stiegen etwas oberhalb des eigentlichen Einstieges (durch Tunnel in Richtung Dammkarabfahrt erreichbar) ein.

Die Verhältnisse waren anfangs noch gut, der Schnee war halbwegs trittfest und die Schneemenge hielt sich auch noch in Grenzen. Der höchste Punkt der Tour, die nördliche Linderspitze (2.372m) war gleich erreicht.
Im ersten Stück waren die Versicherungen (Stifte, Holzbrücken, Leitern und Drahtseil) zum Großenteil schneefrei. Über eine lange Leiter geht es zum nächsten Gipfel.



Nach der südlichen Linderspitze steigt man unschwierig zum Gamsangersattel ab. Am Gamsanger steht auch eine Unterstandshütte.
Hier änderten sich die Verhältnisse, der Schnee wurde mehr und die bevorstehende Querung des steilen Hanges stellte sich als Schlüsselstelle heraus.

Wir entschieden uns die Stelle, die im Foto unten flacher wirkt als sie war, mit dem Seil zu sichern. An einem freigelegten Felsstück machten wir Stand und sicherten auch noch den anschließenden Steilhang bis zu einem Felszapfen, sowie die auf die andere Seite des Grat führende Seillänge.


Im weiteren Verlauf änderten sich Schneeverhältnisse. Aus dem halbwegs trittfesten Schnee wurde eine pulvrige Schneeschicht. Das Sicherungsseil war eigentlich bis auf wenige Ausnahmen verdeckt und der Pickel erwies sich als unentbehrlich.

Der Abstieg zur Brunnsteinhütte verlief in elendslangen Serpentinen ohne merkbaren Höhenverlust. In der Dunkelheit erreichten wir die Brunnsteinhütte. Mit den Stirnlampen machten wir uns an den Abstieg zur Bundesstraße. Unten angekommen ging es dann mit dem Taxi, für satte 10 Euro zurück zum Parkplatz Karwendelbahn. Unser Abenteuer ging ohne Biwaknacht bei Sitzheizung und 23°C im Auto bei der Heimfahrt zu Ende.
Grüße, Franz