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Der Wert des Alpinismus liegt im Erleben der Natur dort, wo sie sich aus Fels und Eis ihr großes Symbol schuf: den Berg. Der Kämpfer findet in der Vielheit der Berggefahren den Sieg. Der Betrachter die Harmonie der Formen und Farben. Der Müde die verklärte Ruhe. So sei dieses Buch ein Ruf für die Berge.

aus: Luis Trenker, "Meine Berge"


Für alle Herzensschäden, für Stadtfieber und jederlei andere Zwietracht in der eigenen Brust gibt es kein besseres Rezept als dieses: fort in die Einsamkeit, fort ins Gebirge, hinauf in ein stilles Tal.

aus: Walter Pause, "Segen der Berge"


Trotzdem bin ich bei meinem Umweg über die Berge viel weiter gekommen, als wenn ich den flachen Pfaden gefolgt wäre. Es ist egal, welchen Berg man besteigt, oben wird man immer weiter sehen.

aus: Reinhard Karl, "Erlebnis Berg, Zeit zum Atmen"


Du sollst dir Zeit lassen und nicht mit dem Minutenzeiger um die Wette laufen. Du sollst die Berge nicht durch Rekordsucht entweihen, Du sollst ihre Seele suchen.

aus: Luis Trenker, "Meine Berge"

Irgendwann war mir klar geworden, was Franz mit seinem Buchtitel 'Bergsteiger ohne Maske' sagen wollte. Daß die Menschen nach einem langen Marsch, nach einer schweren Tour, bei einem Glas Wein oder einer Flasche Bier plötzlich unverfälscht vor einem stehen. Daß, wenn jemand seinen Alltag vergißt, seine Sorgen für kurze Zeit in einer Wand zurückbleiben, daß dann sein wahres Inneres zum Vorschein kommt.

aus: Charly Wehrle, "Bergsteiger ohne Maske"



März 2011

Klettern in der Todra-Schlucht

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face-to-face mit einem auch hierzulande nicht unbekanntem Touareg-Krieger ;-)




Man nehme eine Orange, schäle und teile sie in der Mitte. Mit dem Teilen aufhören, wenn sich die Hälften nach außen neigen, sie sollen nicht aus­einanderfallen. Voilà, da steht sie, die Todra-Schlucht.



















Etwas mehr als zwei Wochen konnten wir ins wunderschöne Marokko reisen. Kaum in Marrakech gelandet, tauchten wir auch gleich ein in die orientalische Welt. Bei leckeren Grillspießen beobachteten wir das Treiben auf dem Jema el Fna. Essensbuden, Schlangenbeschwörer und Geschichtenerzähler tum­melten sich dort in der lauen Frühlingsnacht.










Tags darauf ging es mit dem Bus über den Hohen Atlas und weiter auf dessen Rückseite nach Tinghir, von dort mit dem Taxi hinauf in die Schlucht. Schwer beeindruckt nach einem ersten Spaziergang genossen wir unsere erste Tajine und Orangen als Dessert.









Am nächsten Morgen ging es los, im Sektor Jardin d´eté kletterten wir die ersten Seillängen. "Wunderbar griffig" ging schon bald in "eher rau" und schließlich "sauber scharf" über, aber die Sonne im Rücken und die perfekte Absicherung lies unsere Klettererherzen höher schlagen.










Mit „Cour de Palmier“ kletterten wir am nächsten Tag eine 5 Seillängentour am Eingang der Schlucht, eine glatte Verschneidung ganz oben forderte ein paar Schweißtropfen, aber auch hier war die Absicherung sehr gut.

Nachmittags setzten wir nochmal ein paar Seillängen im Jardin d´etè drauf, bei 2 min. Zustieg schien hier die Sonne eh am längsten. Auf ein paar abenteuerliche Gebilde - wohl als Haken gedacht - stießen wir: da hatte wohl jemand ein paar Türscharnierl eingebaut… ;)









Im weitern Verlauf des Urlaubs kletterten wir am Sektor Elefant „Rachidia“, die mit wunderschönen Löchern, tollem Fels und herrlichem Ausblick genau wie die Routen „Le Mur du Scorpion“ und „Mhmed Prisamata“ eine Augenweide sind.





Etwas Erholung für die Finger musste her - dafür sollten die Gesäßknochen leiden. Auf einem Dromedar schaukelten wir im Sonnenuntergang durch die Wüstendünen von Erg Chebbi, nur einen Steinwurf von der Algerischen Grenze entfernt.

Grenzenlose Stille, Licht und Schatten trennende Dünengrate und nach Sonnenuntergang unvorstellbar viele Sterne - ein unvergessliches Erlebnis.

Zurück in der Enge der Schlucht suchten wir noch ein paar Tage lang die Herausforderung in den Sportkletterrouten, die es dort wie die Mehrseiltouren in gewaltiger Anzahl gibt. Thomas konnte zwei lange 7a´s klettern und ich versuchte mich am Grad 6c.



Als die letzte Haut endgültig dahin war stiegen wir wieder in den Bus nach Marrakech, wo wir weitere zwei spannende Tage mit Sightseeing und Handeln in den engen Suks verbrachten.

Jeder Urlaub geht zu Ende, aber die Eindrücke bleiben. Tolle Tage liegen hinter uns - nur Orangen, die es dort jeden (!) Abend zum Dessert gab, werde ich bis zur nächsten Weihnachtszeit nicht vermissen.

Aber dann kauf ich wieder ein Sackerl - natürlich aus Marokko.


Grüße, Laura










1
Voilà...

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auf dem Jema el Fna...

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Wanderung oberhalb der Schlucht

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erstes Einklettern im "jardin..."

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Laura in "Cour de Palmier"

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in "le Mur du Scorpion"

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"das Marrakech-Finale..."