August 2011
Klettern in Korsika
Ganz anders in Korsika: durch eine besondere Verwitterungsform, die mit dem trocken-heißen Klima und dem Meersalz zusammenhängt, bilden sich in steilen Wänden die so genannten Tafoni: schwammartig zerfressene und fragil aussehende Felsstrukturen, die aber in Wirklichkeit ziemlich solide sind. Von der Schwierigkeit her ist das ganze ein bissl wie Dolomitenkamine: sieht von unten manchmal richtig wild aus, aber am Schluss kommt immer 5 raus…

Auf dem Weg in den Süden bleiben wir Anfangs noch zwei Tage in den Dolomiten. Am ersten Tag reicht es nur für eine kurze Tour bei Nieselregen, am zweiten schauts besser aus: Die "Gente di Mare" (9 SL, 8) am Passo Giau war die Anreise auf jeden Fall wert.


In Korsika geht es dann nach einem Strandtag zuerst in das Restonicagebiet. Wir klettern dort die geniale "Aqua di Rocca" (8 SL, 8) am Spenicazzia, "Vendanges Tardives" (6 SL, 8-) an der Pointe de la Touffe und die "Amandulina" (6 SL, 7+) am Monte Leonardu und verbringen die Nachmittage in den verschiedenen Klettergärten im Tal.



Die Touren sind alle richtig gut und dank Höhenlage bzw. Schatten auch im Sommer angenehm zu klettern.
Nach einer Strandpause und einem Tag in Bonifaziu am südlichen Ende der Insel ziehen wir weiter in die zweite große Kletterregion der Insel: die Bavella.


Am Bavellapass ist der Granit sehr viel grobkörniger und weniger strukturiert als im Gebiet um Corte, wir haben aber zwei richtig gute Touren ohne viel Plattengeschrubbe gefunden: "Linea a l’ Ombra" (6 SL, 7) an der Punta di u Chjapponu und die Kombination aus dem unteren Teil von "U Haddad" und dem oberen von "Omerta" (8 SL, 7+) an der spektakulären Tafoniwand der Punta di u Peru.


Die letzten Tage waren dann doch zu heiß und nach einer Strandpause und etwas Sportklettern bei Corte und Bastia bei 30° geht’s zurück in die Gott sei Dank wohl temperierte Heimat ;-)
Grüße, Andi