Jahreswechsel 2008/2009
Australien

Urlaub im giftigsten Kontinent der Welt: der Taipan - zu spät gesehen, dann gnade dir Gott
Hallo Hans,
hier ist ein kleiner Bericht von unserem Urlaub...
Viele Grüße, Konni

Ganz ohne Angelruten...
Ihr versteht, daß an diesem Abend das Ratschen wichtiger war, als das klettern. Sehr beeindruckt zeigte sich Konni auch vom Küstenabschnitt der (damals noch) 12 Apostel.

...und jetzt noch viel Spaß bei Konni's Bericht
Reinhard, Edith, Mini u. ich starteten am 3. Dezember und flogen nach Sydney.

"Sydney - a bärige Stadt" (Originalton Konni)...
Nach einem Tag Stadtbesichtigung (Sydney ist wirklich sehenswert!), fahren wir mit unseren CamperVans los Richtung Westen zu den Blue Mountains.
Ausgangsort ist Katoomba. Der Fels ist erstklassiger Sandstein, wir klettern hier einen Tag kurze Routen.

Am nächsten Tag eine 6-Seillängenroute - "Sweet Dreams" - die am häufigsten begangene Tour in den Blues, nicht schwierig aber wunderschön.


Wir können hier auch gleich unsere in Sydney erstandenen Brackets einsetzen: das sind lose Bohrhakenlaschen, (im Magnesiabeutel mitgeführt), die man in die Carrot-Bolts einhängen muß. Die Carrots wiederum sind nichts anderes als eingeklebte Sechskant Schrauben, von denen der Kopf hervorsteht.
Nächstes Ziel ist das Wolgan Valley, wieder Sandstein, aber anscheinend wenig beklettert (etwas moosig), wir bleiben nur einen Tag. Warane, Känguruhs, Leguane und Papageien entschädigen uns.
Weiter geht's zu den Booroomba Rocks südlich von Canberra, ein kleineres Granitgebiet.

Es gibt wunderschöne Risse und auch Plattenrouten zum Fürchten!


Nächstes Ziel ist Mount Buffalo, aber es regnet zwei Tage fast ununterbrochen. Wir wollen nicht warten und fahren gleich weiter in die Grampians.

Hier bekommt man eine neue Vorstellung von Sandsteinqualität! Wir klettern eine Anzahl wunderschöner Routen (es gibt auch viele leichte).

Höhepunkt waren einige Routen am Mount Stapylton Amphitheater (bis 5 Seillängen) und an der Taipanwall der Klassiker "The Seventh Pillar", wo ich mich mit meinem kleinsten RP hinaufkämpfte und einen 10-m Flug hinlegte!

Von hier waren die Arapiles nicht mehr weit, das wohl bekannteste Klettergebiet Australiens: Wieder Sandstein vom Feinsten und keine Bolts! Wir sind hier vier Tage, ein wunderschöner Campground, nur fünf Minuten zu den ersten Felsen und sogar zum ersten Mal einige Kletterer!
Natürlich klettern wir auch Kachoong, das berühmte Dach, an dem der Glowacz nur mit einer Hand hängt.

Reinhard klettert zuerst und darf die Keile legen, dann ziehen wir ab und ich brauche nur noch einhängen!
Nun geht es weiter Richtung Süden an die Küste bei Portland u. über die Great Ocean Road nach Melbourne, landschaftlicher Höhepunkt war der grandiose Küstenabschnitt mit den "Zwölf Aposteln".
Am 30.12. fliegen wir von Melbourne nach Hobart, Tasmaniens Hauptstadt. Noch am selben Tag fahren wir in die Fortescue-Bay, dem Ausgangspunkt zum Totem Pole.
Am nächsten Tag starten wir zum Einstieg am Cape Hauy, wir brauchen fast zwei Stunden, bis wir den Wahnsinnszapfen erreichen!

Zu unserer Überaschung ist die Seilbahn schon eingerichtet, wir hängen nur ein, ziehen uns hinüber und seilen ab zum Hängestand an zwei Bolts, drei Meter über dem Wasser.

Es ist saukalt und windig, Reinhard steigt beide Seillängen vor, der Fels (Basalt) ist erstklassig rauh und fest, aber man muß 24 (das ist 7a) zwingend klettern! Nun können wir locker Sylvester feiern!

Im Norden Tasmaniens klettern wir noch am Ben Lommond u. bei Hobart an den Organ Pipes etliche schöne Risse. Zum Abschluß fahren wir noch mit einem Schiff zum Totem Pole und schauen uns den Zapfen von unten an.
Außer den Felsen haben wir natürlich auch noch vieles andere gesehen: Tiere in freier Wildbahn, natürlich alle möglichen Arten von Kängurus, Papageien, Kakadus, Warane, Blauzungenechsen, Ameisenigel, Koalas, Delphine, Robben, Possums, usw.. Oder Regenwälder, abgebrannte Wälder - gut, daß es bei uns noch nicht so warm war!
Grüße, Konni